SPD vor Ort: Vortragsabend zum Antikriegstag

Einen interessanten Vortrag und eine spannende Diskussion konnte eine Delegation der Kelsterbacher Sozialdemokraten bei der Veranstaltung zum Antikriegstag des DGB im Fritz-Treutel-Haus besuchen. Hartmut Blaum hat die Zeit des Nationalsozialismus in Kelsterbach, die letzten Kriegstage und den anschließenden Demokratisierungsprozess beleuchtet. Das Besondere an dem Vortrag war das Herunterbrechen der Historie auf Kelsterbach, Orte die man kennt, Orte, an denen man heute noch vorbeikommt. Man gewinnt so einen tieferen Eindruck in das Leben zu dieser Zeit. Der Schwerpunkt des Berichts lag allerdings in der Nachkriegszeit und die Not, die verwaltet werden musste. Mit Wendelin Scherer wurde ein Sozialdemokrat von der US-Verwaltung eingesetzt, der die schwierige Aufgabe des Wiederaufbaus übernehmen musste. Von neunhundert Gebäuden in Kelsterbach war die Hälfte durch den Krieg schwer beschädigt, zehn Gebäude sogar vollständig. Das allein sorgte schon für Wohnungsnot, zusätzlich musste Kelsterbach mit damals knapp 6.000 Einwohnern aber noch fast 2.000 Flüchtende aus anderen Teilen Deutschlands aufnehmen, für die Lebensmittelversorgung sorgen und Brennstoff für den Winter organisieren. Die Not musste verwaltet werden, bevor der Wiederaufbau starten konnte. „Was können wir aus der Geschichte lernen?“ und „Gab es eine Stunde null?“ war eine der vielen Fragen im Rahmen der Diskussion. Die Kelsterbacher Sozialdemokraten bedanken sich herzlich beim DGB-Ortsverein für die Organisation des Antikriegstags, einen Gedenktag gegen das Vergessen und für den Vortrag von Hartmut Blaum. Abschließen kann man mit dem Beitrag vom DGB-Ortsvereinsvorsitzenden Georg Germann: „Nur wer die Fehler der Vergangenheit kennt, kann diese in der Zukunft vermeiden“.

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